Impossible Project Instant Lab
Leistungen
Entwicklung
Technologien
Android
Kunde
Impossible Camera GmbH
Jahr
2014 – 2017
Was war die Rolle von Karlmax im Projekt?
Die Hardware und eine iOS-Version waren bereits mehrere Jahre auf dem Markt. Wir haben eine teilweise fertiggestellte Version übernommen und dann bis zum Play Store für Android entwickelt.
Warum brauchen die Nutzer diese App?
Weil der Style von Polaroids einfach einzigartig ist.
Was kann die App?
Impossible Project Instant Lab ist eine App, mit der man vom Smartphone aus digitale Fotos in klassische Polaroids umwandeln kann. In einem einfachen Prozess führt Werner Herzog durch die Schritte zum perfekten Sofortbild mit dem Instant Lab. Die eigens gesammelten Werke können die User hochladen und teilen. Das Instant Lab ist eine Kombination aus einem Polaroidlabor, einem speziellen Scanner und einer Auflagefläche für Smartphones.
Die Herausforderung
Wir sind in einer Hochphase in das Projekt eingestiegen. Ein Teil der Entwicklung war bereits abgeschlossen. Es ist immer eine besondere Aufgabe, laufende Projekte zu übernehmen, da man mit nicht selbst erstelltem Code ein festgelegtes Ziel erreichen muss. Unsere größte Herausforderung war ganz klar die Umsetzung des Belichtungsprozesses für beliebig große, verschieden hell leuchtende und sehr unterschiedlich hoch aufgelöste Fotos von den Android-Geräten. In Zeiten des iPhones war es möglich, feste Schalen zu verkaufen, die das Smartphone über der Optik des Instant Labs platzierte. Doch mit (zu diesem Zeitpunkt) 8.000 unterschiedlichen Android-Devices konnte die Logik nicht in einer festen Halterung liegen. Stattdessen sollte die Position und Ausrichtung des Telefons mit drei Kontaktpunkten auf einer Auflagefläche gemessen werden.
Wie sind wir vorgegangen?
In der Theorie ist die Bestimmung des Belichtungsausschnitts mit Hilfe von drei Punkten ein einfaches Gleichungssystem. In der Praxis jedoch standen wir vor unerwarteten Hindernissen. Ist es vorstellbar, dass viele Telefone gar nicht wissen, wie groß ihr Display eigentlich ist? Wie erkennen wir, ob ein Telefon auf dem leicht abgeschrägten Träger ins Rutschen gekommen ist? Wie gibt man dem User gutes Feedback, wann und wie das Telefon auf dem Display liegen muss? Alles Fragen, die wir zu klären hatten bevor die Usability auch wirklich storereif war und die einige Prototypen notwendig machten. Zum einen wird der User genau durch die App gelenkt, damit das Telefon auch richtig platziert ist – diesen Job übernimmt die Stimme von Werner Herzog. Zum anderen haben wir den Telefonen beigebracht, sich selbst zu vermessen – durch die Hardware kannten wir wenigstens drei feste Punkte und ihren Abstand zueinander. Auf diese Weise war es möglich, das Bild so zu skalieren, dass eine ordentlich belichtete Polaroid-Kopie ausgeworfen wurde.
Behind the scenes – oder: Warum ein Panini-Grill zur Ausrüstung eines Entwicklers im Polaroid-Projekt gehört.
Zum Testen der wichtigsten Farbanteile in den Schwarz-Weiß-Fotografien (die müssen nämlich ins Rötliche gezogen werden, um nicht blass zu wirken) haben wir schier endlose Belichtungsreihen machen müssen. Und Wärme hilft den Polaroids, sich schneller zu entwickeln. Nach einigen Versuchen, sie manuell oder durch Reibung schneller zu erwärmen, wagten wir eine Versuchsreihe im Panini-Grill. Und siehe da – in beeindruckender Geschwindigkeit entwickelten sich die Bilder. Also merke: Auch so ein Panini-Grill hat mehr als eine Funktion – und Polaroids mögen es warm bis heiß.